Montag, 26. März 2007

Liebe Kommentatorinnen und Kommentatoren, liebe Besucherinnen und Besucher,

Es ist kaum eine Woche her, als ich mit Ihnen in Kontakt trat. Wir haben uns ausschliesslich über CO2, Energie- und Klimapolitik unterhalten, ganz im politischen Trend, finde ich, denn die Session des eidgenössischen Parlamentes, die jetzt soeben zu Ende geht, stand auch im Zeichen dieser Themen. Neben der CO2-Abgabe wurde auch das Stromversorgungs- und das Energiegesetz verabschiedet, was insbesondere den erneuerbaren Energien auch zu neuer Dynamik verhelfen wird. Doch Energie- und Klimapolitik ist aufs engste verwoben mit anderen Themen. Sie selber haben mir das ja in vielen Beispielen gezeigt. Sogar zur Hanfproduktion wurden Zusammenhänge aufgezeigt.


Übersetzung für die Jugend:
Liebi Sieche-wo-meined-sie-münd-ihri-schnurre-über-mini-Kommentär-uftue, liebi Michi-Grinde

Esch isch chum e Wuche her, sieht ich sie mit mine Iträg quält han. Mir händ eus nur über d'CO2, Energy- und Klimapolitik unterhaltet, ganz em politische Trend zlieb, find ich, dänn de Chat vom eidgenössiche Fightclub, wo jetzt ändlich fertig isch, isch ganz im Zeiche vo so geile Theme gstande. Näbe de CO2-Abgab isch au no s'Stromversorgigs- und s'Energy-Drink-Gsetz verabschiedet worde, was au de erneuerbare Energys en tritt in Arsch gä wird. Doch d'Energy- und Klimapolitik isch huere in liebi mit andere Theme. Sie sälber händ mir ja das a vielne Biespiel zeigt. Sogar mit de Hanfproduktion sind Zämmehäng ufzeigt worde.

Bedeutung:
Erst eine Woche ist es her seit Herr Leuenberger den letzten Eintrag geschrieben hat. Die Einträge drehten sich alle um Klimadiskussionen, was laut Herrn Leuenberger genau zum momentanen politischen Trend passt. In den eidegnössichen Parlamenten sind einige Gestze rund um das Thema Klima abgsegnet worden.

Im Nationalrat wurde während mehr als fünf Stunden über Klimapolitik debattiert. (Das ist für einen Bundesrat gar nicht so leicht: Er muss nämlich während den fünf Stunden stets präsent sein und allen Voten zuhören. Die Parlamentarier verlassen aber immer wieder den Saal, um einen Kaffe zu trinken oder einen kleinen Ort zu besuchen. Da das Bundeshaus momentan im Umbau ist, bläst ausgerechnet hinter dem Sitz des Bundesrates ein eiskalter Wind direkt in dessen Rücken. In der letzten Session haben sich mein Kollege Merz und ich furchtbar erkältet. Diesmal habe ich also vorgesorgt und den Mantel angezogen und die Löcher hinter meinem Sitz mit Kissen aus einem Fauteuil der Wandelhalle gestopft. Viele Parlamentarier meinten, ich wolle damit irgendetwas zur Klimapolitik symbolisieren. Nein, ich wollte nur einer erneuten Erkältung vorbeugen.)

Übersetzung für die Jugend:
Im Nationalrat isch wäred meh als feuf Stunde um Klimapoltik gfighted worde (Das isch für en Bundesrat nöd liecht, er muss nämlich die ganze 5 stunde au det inehänge und allne hure langwilige Idee zulose. D'Parlamentarier gönd immer wieder use, suffed Kaffi, ziehnd sich chli Koks oder gönd uf d'Schissi. Siet die Grinde eues Stürgäld für die Umbau vom Bundeshuus usgää händ, hock ich voll i de chälti, en huere durchzug säg ich eu. I de letzte Session nan i en Mantel agleigt und d'Löcher vom Sitz mit Chüssi gstopft. Vieli vo dene Gangstars händ gmeint, ich welli demit irgendöppis zur Klimapolitik symbolisiere. Nei, ich han nur kei bock uf e verchältig ka.)

Bedeutung:
Die langen Sitzungen im Parlament können für den Bundesrat anstrengend werden, denn im Gegensatz zu den Parlamentariern muss er allen Ideen zuhören.

Zurück zur Debatte: Auffallend viele Voten beschäftigten sich mit der Verkehrspolitik. Die Verlagerung von der Strasse auf die Schiene wurde betont oder wie nötig es sei, sparsame Autos zu fördern. Da war ich immer auch als Verkehrsminister angesprochen. Es ist eine schweizerische Besonderheit, dass die Infrastrukturen, also Strassen, Schiene, Flugverkehr, Telefon, Internet, Energie auf der einen Seite und die Umwelt auf der anderen Seite im selben Departement, im UVEK, angesiedelt sind. Umweltminister anderer Länder beneiden mich regelmässig darum. Denn ganz unabhängig von der parteipolitischen Zusammensetzung einer Regierung geraten sich dort die Umwelt- und die Infrastrukturminister regelmässig in die Haare, weil sie völlig verschiedene Ziele haben: die einen wollen die Umwelt schützen, die anderen wollen sie für ihre Infrastrukturen nutzen. In aller Regel gewinnt der „Nutzminister“, weil die wirtschaftlichen Interessen sich besser durchsetzen können.


Zrugg zur Debatte, huere viel Idee sind zur Verkehrspolitik cho. D'Verlagerig vo de Strass uf d'Schinne isch betont worde, es isch au nötig sparsami Autos z'fördere. (BMW M3 mit Strommotor). Es isch voll Schweiz-Like, dass alli Infrastrukture, also Strass, Schine, Fluglinie, Telefon, Indernet, Energy uf de eine Siete und d'Umwält uf de andere Site im gliche Departement sind, im UVEk, sind. D'Umwältminister i de andere Länder sind voll niedisch uf mihc wege demm. I dene Länder münd sich de Verkehrsminister und de Umwältminister immer bekämpfe, Box id Frässi, Box id Mage etc.

Bedeutung:
Herr Leuenberger zeigt den Vorteil auf, dass in der Schweiz der Verkehr sowie auch die Umwelt dem gleichen Departement unterstellt sind. Dies hilft Ziele besser zu koordinieren.

Bei uns finden diese Zielkonflikte innerhalb des UVEK statt. Das ist auch nicht immer leicht, aber zwei Ämter mit verschiedenen Zielsetzungen können sich, wenn sie zum selben Departement gehören, leichter zusammensetzen, um eine nachhaltige Lösung finden. Es steht im Moment ja eine Neugruppierung unserer Departemente zur Diskussion In dieser Diskussion wird es wichtig sein, dieses Schweizer Modell nicht in Frage zu stellen. Ich selber habe sie als einen Modellfall der Nachhaltigkeit schätzen gelernt, als einen Ort, wo die drei Säulen der Nachhaltigkeit, die Umwelt-, die Sozial- und die Wirtschaftsverträglichkeit gegeneinander abgewogen werden.

Übersetzung für die Jugend:
Bi eus findet die Zielkonfli¨kt innerhalb vo de UVEK statt. Das isch nöd immer liecht, aber zwei Ämter mit verschiedene Zielsetzige chönd, wänn sie zum gliche Departement ghöred, liechter mal e rundi Zämehänge und eis suffe. Es staht im Momänt e Neugruppirig vo euesne Departement zur Diskussion. Un di dere Diskussion wirds wichtig sie, das schwiizer Model nöd in Frag zstelle. Ich sälber finds so voll de Hammer

Bedeutung:
Solche Zielkonflikte können mit diesem schweizer Modell einfacher gelöst werden, als im Ausland wo alles aufgeteilt ist. Deshalb ist es wichtig, dieses Modell nicht einfach über den Haufen zu werfen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

witziger blog!!