Liebe Bloggerinen und Blogger
Zunächst herzlichen Dank für die sehr aktive Diskussion. Tatsächlich habe ich alle Beiträge gelesen und werde Vieles bei anderer Gelegenheit auch wieder verwenden können (den Witz von Felix Anderwert habe ich bereits erfolgreich platziert, danke). Dass ich hier nicht auf alle Beiträge zurückkommen kann, ist Ihnen ja sicher klar. Ich glaube, das muss ich eher mir selber als Neuling beibringen. Überhaupt bin ich im Moment mit der Kommunikationsform Blog als solcher beinahe ebenso beschäftigt, wie mit dem Inhalt der Diskussion. Immer noch werde ich von Journalisten über den Blog befragt und ich realisiere erst jetzt, dass die Presse einen Blog als Konkurrenz empfindet. Das erklärt ja auch ein wenig die spöttischen Bemerkungen in den Zeitungen zu meinem Experiment. Allerdings bin ich sicher, dass neue Kommunikationsformen die alten zwar verändern, aber nie zum Verschwinden bringen. Das Radio hat die Zeitungen nicht verdrängt und das Fernsehen das Radio und die Zeitungen nicht und das Internet das Fernsehen nicht.
Übersetzung für die Jugend:
Liebe Michi-Grinde
Zerscht möchte ich eu mal für eui aktivität i dene geile Diskussione danke. Ich han würklich alli Biiträg gläse (au wenn mir das nöd mal mini Frau glaubt) und wird au vieles bi andere Glägeheite wiederverwände (de Witz vo Witzli-König Felix Anderwert han i bereits verwändet, danke). Dass ich nöd uf alli Beitrag iga chan, isch ihne ja sicher klar (wenn nöd, isch mehr das au schiess egal), ich glaube ich muss zerscht mal sälber tschegge. Überhaupt bin ich im Moment mit dem krasse Blog e bizzeli überforderet, ich bin mit em Thema Blog genau so beschäftigt wie mit em Inhalt schriebe. Ich wird immer no vo irgendwelche Möchtegern-Journaliste über min Blog befragt und ich han erscht jetzt tscheggt, dass min Blog als Konkurrenz für d’Presse gseh wird. Das erchlärt au die dumme Bemärkige i de Ziitige zu mim Experimänt. Allerdings bin ich sicher, dass die Kommunikationsform zwar alti veränderet aber nie verdränge wird.
Bedeutung:
Herr Leuenberger dankt für die Teilnahme an den Diskussionen und bekräftigt, dass er alle Kommentare gelesen hat. Er wird zu einem späteren Zeitpunkt näher darauf eingehen.
Aber zurück zu unserer Energiediskussion:
Andres Stäubli kann die Argumentation: „CO2 Ausstoss bei uns, weil es sonst jenseits der Grenzen geschieht“ nicht mit seinem Gewissen vereinbaren. Das kann ich gut verstehen. Mit „sonst machen es die anderen“ könnte man ja beinahe alles rechtfertigen. Doch die Beiträge Rosenstock und „Felix“ kommen letztlich genau zum gegenteiligen Schluss: Sie möchten lieber eine europäische Lagerung der nuklearen Abfälle statt eine schweizerische. Das kann auch zu einer Belastung des Gewissens führen. Beinahe alle europäischen Länder sagen nämlich, wir müssen eine internationale Lösung haben; kein Land will aber die Abfälle der anderen bei sich haben (es gibt allerdings Länder, die das aus finanziellen Interessen gerne tun würden, jedoch die nötige Sicherheit nicht bieten). Wir sind hier bei uns verantwortlich für die Abfälle, die wir produzieren und das gilt sogar für diejenigen, die gegen AKW sind, denn auch sie sind für die kommende Generation verantwortlich. (So ist man denn manchmal sogar für etwas verantwortlich, das man gar nicht gewollt hat….). Auch der Beitrag von Esther beschäftigt sich mit dem Gewissen: Jeder Einzelne habe es in der Hand, Energie zu sparen und die richtigen Energien zu verwenden. Damit kann ich mich als Politiker einfach nicht begnügen. Ich wehre mich immer auch ein wenig gegen Fragen der Medien, ob ich denn Vorbild im Energieverbrauch sei oder nicht. Ich scheue die Antwort nicht. Aber ich will nicht den Eindruck erwecken, nur mit vorbildlichem Einzelverhalten würden wir die Krise bewältigen. Es braucht auch Vorschriften und Gesetze. Das Gewissen eines Politikers kann sich also nicht nur auf sein eigenes persönliches Verhalten beschränken, sondern er muss auch versuchen, dass Normen erlassen werden.
Aber zrugg zu euse Energydiskussion:
De Andi Stäubli chan d’Argumentation „CO2 Ausstoss bei uns, weil es sonst jenseits der Grenzen geschieht“ nöd mit sim Gwüsse veriebare. Das chan ich ja no verstah. Mit „sonst machen es die anderen“ chan mehr ja fascht alles rächtfertige. Aber chuere siech none mal, die Biitrag Rosenstock und Felix chömed letztändlich genau zum gegeteilige Schluss.: Sie möchtet lieber e europäischi Lagerig vo de nukleare Abfäll, statt e schwiizerischi. Das chan au zur Belastig vom eigene krasse Gwüsse führe. Fast alli europäsiche Länder säged nämlich, sie wänd e europäischi Lösig, doch niemert will d’Abfäll bi sich. Mir sind verantworltlich für d’Abfäll, mir machted de Schissdräck, also sind mir au für die kommende Generatione verantwortlich. Au de Bitrag vo de Esther beschäftigt sich mi em Gwüsse: Jede Einzelni häts i de Hand Energy z’spare und die richtig Energy z’verwände. Damit chan sich de Moritz als Politiker natürlich nöd begnüge. Ich wehre mich au immer es bizeli gäge die geile Frage vo dene Möchtegern-Medie, ob ich im Energy-Using es Vorbild bin oder nöd. Ich sägs dänne immer grad is Gsicht: „Wotsch Fust i d’Frässe oder was!“. Ich will nöd de Idrcuk erwäcke das mir nur mit vorbildlichem Einzelverhalte Krise bewältige chan. Es brucht Vorschrifte und Gsetz. S’Gwüsse vo emene Politiker chan sich nöd nur uf sies persönliche Verhalte beschränke, sondern muss au versuche, dass Norme erlah werdet.
Bedeutung:
Oft wird an das Gewissen plädiert, was auch sicher wichtig ist, doch man darf sich nicht täuschen. Einzelleistungen sind schön und gut, nur das reicht nicht. Es müssen Gesetze und Vorschriften erlassen werden.
Solche Normen wünschen sich ja auch Viele: Regula Maggior oder Herr Dijkgraaf zum Beispiel. Wir werden solche in unserem Aktionsplan vorschlagen. Ich weiss aber schon jetzt: Es gibt harte Auseinandersetzungen, denn immer wenn es konkret wird, wehren sich viele: Die Kantone sagen, sie seien zuständig und nicht der Bund, oder Hauseigentümer versprechen, sie bräuchten keine Vorschriften, sie täten alles freiwillig und so weiter.
Das führt gleich zum nächsten Problem, das auch einige ansprachen, Marco Schell zum Beispiel: Sind die Konsenspolitik, das Kollegialitätssystem, ja sogar die direkte Demokratie schuld daran, dass es bei uns nicht genügend schnell vorangeht? Gerade heute lesen wir ja schon wieder von einem Zielkonflikt: Der Kanton Bern will den Grimselstausee vergrössern, um erneuerbare Energie zu fördern. Die Umweltverbände sind aber dagegen, weil Landschaft überflutet wird. Ein klassischer Zielkonflikt, der in der direkten Demokratie eine lange Zeit in Anspruch nehmen wird, bis er bereinigt ist.
Übersetzung für die Jugend:
Sonigi geili Norme wünsched sich viele. Die heissi Schnitte Regula Maggior oder die Superstächer Herr Dijkgraaf als Biispiel. Mir werdet solchi Aktionsplän vorschla, aber ich sägs scho jetzt, das wird harti Fights gäh, dänn immer wenn’s konkret wird schiessed alli id Hose. D’Kantön säged, sie sind zuständig und nöd de Bund, oder du Huuspimps versprächet, dass sie kei Vorschrifte brüched sondern alles freiwillig mached (wers glaubt). Das führt zum gliche Problem, wo au einige agsproche händ. De Marco Schell als Biispiel: Ischd Konsenspolitik, s’Kollegialitätssystem, ja sogar die direkti Demokratie schuld dra, dass es bi eus nöd schnäll gnug vorah gaht? Grad hüt läsed mahr ja oft vo Targetproblem. De Kanton Bärn wiell de Grimselstausee vergrössere für mehr erneuerbari Energy, d’Umwältverbänd sind degäge. Ein klassische Zielkonfoligt, wo in eusere geilee Demokratie e viel Zeit bruche wird, bis es glöst wird.
Bedeutung:
Normen werden einerseits gewünscht, andererseits wehren sich viele Dagegen und behaupten sich bräuchten keine. Zielkonflikte sind wegen unserem freien politischen System vorprogrammiert.
Energiesparen leicht gemacht:
Hier findest du viele Interessante Informtionen zum Energiesparen im eigenen Haushalt:
http://www.ch.ch/private/00070/00073/00581/00587/00598/index.html?lang=de
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen