Dienstag, 22. Mai 2007

Ein Kochrezept

Liebe Bloggerinnen und Blogger

Übersetzung für die Jugend:
Liebe Michigrindinne und Michgrinde

Letzte Woche war ich an einem Treffen der Energieminister in Paris. Dort wurde vor allem über Energieeffizienz, neue Technologien und internationale Abhängigkeiten von Energien, insbesondere Erdgas gesprochen. Letzteres geschah während eines Arbeitsdinners, an welchem unter anderem Erbsenpürée an Zwiebelschaumcrème serviert wurde. Nebst all den interessanten Votzen hat mich das Rezept so fasziniert, dass ich es letzten Samstag einigen Freunden, die ich zum Abendessen einlud, nachgekocht habe. Ich geniere mich nicht, es hier bekannt zu geben, denn ich will auch betonen, dass manch wichtiger politischer Entscheid bei einem Essen erfolgt und dass solche Essen in der Politik eine wichtige Rolle spielen. Der rumänische Aussenminister Andrei Plesu fasste seine Erfahrungen so zusammen: „Es ging mit Lachs und Milosevic los, es folgten Roastbeef und die NATO–Strategie, und beim Apfelstrudel wurden Embargos und Sanktionen vorgeschlagen.“

Übersetzung für die Jugend:
Letzt Woche bin ich a emene Blind-Date mit em Energyminister in Paris gsi. Dort händ mehr über Energyeffizenz und NT (New Technologie) und die international Abhängigkeit vo Energie, insbesondere Erdgas gredet. Über das händ mehr während em Ässe gschnuert ka, eus isch det under anderem Kebab mit Erbse mit Zwiebelschaumcreme ansstatt Cocktail-Sauce serviert worde. Nebst all dem Zügs, wo mich eigentlich nöd so interessiert hät, bin ich voll gieil uf das Rezept gsi. Wege dem han ich’s au am Samstig für mini Fründe kocket gha. S’Resultat isch ä Läbensmittelvergiftig gsi. Ich schäm mich nöd, eu verzkünde, dass ich eigentlich fürs ässe und nöd fürs schaffe zallt wird, will vieli wichtigi, politische Entscheid sind während emene Ässe greglet worde. So hät dänn au de Rum-Usseminister Andrei Plesu gseit: „Es hät mit Kebab agfange, dänn häts Kebab und Nato-Kriegsspieli gä und beim Dessert-Kebab sind Embargos und Sanktione vorschlage worde.“

Also:

Gekochte Erbslein pürieren. Das geht auch mit den Erbsenhülsen, die dann durch ein Passevite getrieben werden. Dies zusammen mit den pürierten Erbsen zu einer Paste verarbeiten, in die etwas Salz und Zucker gemischt werden. Weisse Zwiebeln sehr, sehr lange in Butter dämpfen, bis sie wirklich allerweichstens sind, immer wieder mit Milch ablöschen (noch etwas Salz, Muskatnuss und wenig Zucker verfeinern). Hierauf das Erbsenpürée in eine weite Schale oder grosse Tasse giessen, so dass diese etwa zur Hälfte voll ist. Nun noch zusätzlich Milch oder/und Rahm in die Zwiebelsauce giessen und mit einem Schwingbesen oder einem Mixer (Achtung, verbraucht aber Energie) zu einem Schaum aufrühren. Diesen Schaum über das Erbsenpürée drapieren, so dass es wie ein Capuccino aussieht. So servieren. Da nun aber die Gäste nur einen weissen Schaum vor sich haben, kann man aus einem Krug, in welchem ein kleiner Rest des Erbsenpürées durch Wasser und Milch verflüssigt wurde, einen grünen dünnen Saucenfaden in den Schaum giessen. Ich verstehe, wenn das Erbsenpürée aus tiefgefrorenen Erbsen hergestellt wird, denn es ist für die vorherige Arbeit des Erbsenschälens fast etwas schade, wenn frische Erbsen püriert werden. Deswegen kann man, so habe ich das gemacht, die frischen Erbsen ganz kurz aufkochen und mit frisch gehackten Minzenblättern versehen und zum Zwiebelcapuccino servieren.


Übersetzung für die Jugend:
Zerscht Erbsli püriere (voll mit emene Hammer druffschla. Das gaht au mit de huere Erbserüstig, die muss mehr dänn au nomal mit emene Hammer bearbeite. Das Gmantsch wird dänn zu enere Paste verarbeitet und es muss no chli Salz und Zucker dezu gää werde. Wiessi Zwibele, sehr, sehr, sehr lang i de Mikrowälle choche und de Butter au i d’Mikrowälle tue, bis alles würklich uselauft (us de Mikrowälle). Dänn alles mit Milch, Bier oder rotem Wodka ablösche. Dänn das Gmantsch i e grossi Schalle güsse (Güsselchübel), so dass sie halbvoll isch. Dänn de Motor vo emene BMW M3 nä und alles zu Schuum mixe. De Schüm über die Erbse leere, so dass es wie en Capucciono usgseht. So chans serviert werde. D’Versuchssklave händ jetzt nur en wiesse Schuum vorsich, us dem Grund chan mehr au no chli rote Wodka drüberläre, das git en ganz spezielle Farbton. Wenns Erbespüree us tüüfgfrorene Erbse hergstellt wird, isch es fast e chli schad wenn früschi Erbse mit emene Hammer verschlage werdet. Us dem Grund han ich Trick 77 agwändet und die früsche Erbse churz ufkochet und mit frisch verschlagene Minzblätter versehe und zum Zwiebelecapuccion serviert.

Dienstag, 15. Mai 2007

Zurück zur Umwelt

Ob ich mein Blogschifflein in etwas ungewohnte Gewässer lenkte? Es ist ganz offensichtlich, dass das Klima die Kommentare eher anzieht als Unterhaltungssendungen am Schweizer Fernsehen. So navigiere ich dann wieder zurück aus den Unterhaltungsuntiefen in die breitere Strömung der Umweltpolitik. Eingeschleust hat sich nämlich inzwischen auch die OECD. Sie übergab mir einen umfangreichen Bericht zur schweizerischen Umweltpolitik.

Übersetzung für die Jugend:
Voll kei ahnig ob ich mit mim BlogBMW uf em Pannestreife gfahre bin oder nöd? Es isch eifach ganz offesichtlich, dass s’Thema Klima huere derb viel Kommentare azieht tut, sogar meh als de Shit im Schwiizer Fernseh-TV. So fahr voll mit em Fuss uf em Gas zrugg zum eigentliche Thema i mim Blog: d’Umwältpolitik. Sogar OECD (für die PIMPS wo nöd wüssed was das isch: Organisation for Economic Cooperation and Development) mischt sich jetzt mittels emene Klimabricht i mini Umwältpolitik i.

Zunächst die erfreuliche Nachricht: Die schweizerische Umweltpolitik hat gute Noten erhalten. Insbesondere bei der Luft und beim Wasser. Wir haben die Stickoxide in der Luft stark gesenkt. Seen und Flüsse sind deutlich sauberer geworden. Im Sammeln und Recyclen von Abfällen sind wir Spitze.

Übersetzung für die Jugend:
Zerscht e Nachricht wo mich voll freut: D’schwiizer Umwältpolitik hät voll kein einer übercho. Vor allem d’Luft und Wasser isch de Hammer. Mir händ sogar die Stickoxide (what the fuck is stickoxide) i de Luft gsänkt. Eusi See und Flüss händ weniger schiessdräck dinne und im sammle vo Abfäll sind mir Weltspitze.

Ich freue mich darüber. Es zeigt: Politischer Einsatz lohnt sich. Ich sage das nicht, um mich selber zu loben, denn vieles wurde ja schon vorher eingeleitet.

Übersetzung für die Jugend:
Ich bin voll happy. Es zeigt eifach das sich mini Arbeit wo ich gah han voll glohnt hät. Ich säg das nöd um mich sälber z’lobe (das tuen ich aber trotzdem gern), vieles isch ja scho vor minere Ziet igleitet worde.

Ich höre immer wieder, wir seien die Musterknaben Europas. Heute gilt das leider nicht mehr. Wir haben noch einige Aufgaben zu erledigen: Unsere Luft enthält zuviel Feinstaub und Ozon. Ein Drittel der Tier- und Pflanzenarten sind bedroht. Viele Bäche und Flüssen sind in künstliche Läufe eingezwängt.

Übersetzung für die Jugend:
Ich ghöre immer wieder dass mir voll d’ Michi-Grinde vo Europa sind. Hüt gilt das leider nüme, mir händ no eingies z’tue. En drittel vo de Tier und de Plfanzearte sind bedroht (who cares...). Viel Bäch händ mehr zwunge det z’schwümme wor mir wänd.

Wir haben schon viel erreicht. Es braucht aber auch neue Ideen:
• Holz: An vielen Orten in der Schweiz bleibt es in den Wäldern liegen, dafür wird Holz aus den Tropen oder aus Skandinavien importiert. Ideen für neuartige Technologien für das Bauen sind vorhanden, wie ja gerade auch die Kommentare in meinem Blog zeigen. Damit schonen wir natürliche Ressourcen und schaffen gleichzeitig Arbeitsplätze.• Konsum: Alles, was wir verbrauchen, belastet von der Herstellung bis zur Entsorgung Wasser, Luft und Boden. Bei vielen Produkten ist das aber nicht deklariert, weshalb es den Konsumenten schwer fällt, nachhaltig einzukaufen. Aus diesem Grund wollen wir aus der bestehenden Energieetikette für Autos eine Umweltetikette schaffen. Nicht nur der Treibstoffverbrauch soll deklariert werden. Auch über die Luft- und Lärmbelastung sollen die Konsumenten aufgeklärt werden. Am besten wäre, es gäbe für jedes Produkt einen Umweltindikator.

Übersetzung für die Jugend:
He sorry aber hää? Was meinsch eigentlich? Das chan mehr ja gar nöd richtig übersetze. Weisch ich gib mir soo viel Müh und was isch de Dank? Irgendwelchi Medie wend es Interview mit mir mache, aber will ich das? Nei! Weisch ich finds nüme geil oder, anstatt das mehr eifach vo allei öppis schriebt will mehr mini Ussage! Was söll ich säge:

Dieser Blog wurde aus Spass gegründet, um die schweizer Politik auf die Schippe zu nehmen und aber trotzdem keinen Politiker direkt zu beleidigen. Wir haben weder eine Mission noch einen Auftrag von Gott, wer trotzdem über uns schreibt, ohne uns zu einem Interview mit lauter Halbwahrheiten zu zwingen, dem wird mit einem Direktlink von unserer Seite bedankt.

So ihr Pimps ihr gsend: Ich bin de Hammer und ich bin de Moritz-Fanboy wie er im Fernseh immer im Tele-Text beschriebe wird. Chömed wieder und gnüessed euse Blog.